Protokolle & Datenformate
Wer sich mit EDI beschäftigt, stößt auf eine Vielzahl unterschiedlicher Dateiformate und Netzwerk- bzw. Datenübertragungsprotokolle mit teils kryptischen Bezeichnungen. Die gute Nachricht ist: Wer EDI einfach nur für sein Business nutzen möchte, braucht im Grunde genommen nur eine EDI-Lösung von primeXchange – denn wir wissen, mit welchen Formaten und Protokollen Sie am besten Ihre Ziele erreichen. Dennoch haben wir für Sie die wichtigsten Begriffe aus der Welt der Formate und Protokolle mit einer kurzen Erklärung zusammengestellt – man weiß ja nie, was man vielleicht mal wissen muss …
1. Die wichtigsten Netzwerkprotokolle
FTP (File Transfer Protokoll)
Der „Klassiker“ unter den Netzwerkprotokollen. Dient zur Übertragung von Dateien zwischen digitalen Endgeräten und Servern in einem Netzwerk. Eine Verschlüsselung ist nur mit TLS-Erweiterung möglich (FTPS).
SFTP (Secure File Transfer Protocol)
Der Name deutet es bereits an: Das SFTP-Protokoll ermöglicht eine sichere Verschlüsselung von Daten und ist damit die sichere Alternative zu FTP.
HTTP (Hypertext Transfer Protocol)
Sicherlich das bekannteste Protokoll, das für die Datenübertragung im Internet rund um die Welt zum Einsatz kommt und auch für EDI-Anwendungen genutzt werden kann. Inzwischen meist in der Variante HTTPS (Hypertext Transfer Protocol Secure), die eine sichere Dateiverschlüsselung ermöglicht.
AS2 (Applicability Statement 2)
Ein häufig für EDI-Anwendungen genutzter B2B-Standard für die Übertragung von Dateien über das Internet. Enthält rechtssichere Spezifikationen zum Nachweis von Versand und Empfang der Dateien.
AS4 (Applicability Statement 4)
Wie AS2, ermöglicht aber neben dem Push- auch einen Pull-Modus. Dadurch können Anwendungen, die nicht immer online sind, keine feste IP-Adresse haben oder sich hinter einer Firewall befinden, gelegentlich eine Verbindung herstellen und verfügbare Nachrichten abrufen.
OFTP (Odette File Transfer Protocol)
Entwickelt für die direkte Datenübertragung zwischen zwei Businesspartnern, wird häufig für EDI-Anwendungen in der Automobilindustrie genutzt, kommt aber auch in anderen Branchen zum Einsatz.
X.400
Wurde ursprünglich bereits 1984 als alternatives E-Mail-System zur Internet-Mail entwickelt und kommt heute wegen der hohen Sicherheit oft für EDI-Anwendungen zum Einsatz.
API (Application Programming Interface)
Programmierschnittstelle, über die ein Softwaresystem mit anderen Computerprogrammen oder Rechnern verbunden werden kann.
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2. Die wichtigsten EDI-Dateiformate
EDIFACT
Einer der verbreiteten internationalen EDI-Standards für die Formatierung elektronischer Daten in der Businesskommunikation.
ANSI ASC X12
Wie EDIFACT einer der gebräuchlichsten EDI-Standards, der allerdings vor allem in den USA eingesetzt wird.
VDA
Dass dieser EDI-Standard denselben Namen trägt wie der Verband der Deutschen Automobilindustrie, ist kein Zufall – denn er wurde vom VDA entwickelt und kommt hauptsächlich in der Automobilbranche zum Einsatz.
UBL (Universal Business Language)
Dieser Standard verwendet XML (Extensible Markup Language), einem weit verbreiteten Code für den Austausch digitaler Nachrichten. Zeichnet sich durch eine einfachere Lesbarkeit als andere Standards aus.
ZUGFeRD (Zentraler User Guide des Forums elektronische Rechnung Deutschland)
Das in Deutschland entwickelte Dateiformat wird für den Austausch elektronischer Rechnungen zwischen Unternehmen sowie mit der öffentlichen Verwaltung genutzt. Das Besondere an diesem Format ist der hybride Aufbau: Während XML die Maschinenlesbarkeit gewährleistet, kann die Datei auch als PDF dargestellt werden. ZUGFeRD gibt es in verschiedenen Versionen, auch als XRechnung. Dabei handelt es sich dann um eine XRechnungskonforme XML-Datei, in der eine PDF eingebettet ist.
XRechnung
Wie UBL basiert auch XRechnung auf XML und ist inzwischen der bundesweit einheitliche Standard für den elektronischen Rechnungsversand. Öffentliche Auftraggeber in Deutschland dürfen elektronische Rechnungen nur noch in diesem Format entgegennehmen.